Gemüsebrühe aus Gemüseabfällen

Köchelnde Gemüsebrühe aus verschiedenen Gemüseabfällen, perfekt für Ramen, andere Suppen und Saucen

Disclaimer – Für eine “richtige” und sehr hochwertige Gemüsebrühe nimmt man besser die kompletten Gemüse (Zwiebeln, Sellerie, Lauch, Karotten, Knoblauch). Das Resultat wird damit offensichtlich besser als die Abfälle zu benutzen. Gemüsebrühe aus Abfällen selber zu machen lohnt sich ausserdem nur wenn eines oder mehrere der folgenden Sätze zutrifft:

  • Mir bereitet es Freude aus “Abfällen” etwas Neues zu kreiiren
  • Mir macht es Spass Dinge von Grund auf selber zu machen, anstelle sie fertig zu kaufen, auch wenn das Endresultat geschmacklich nicht substantiell besser ist
  • Mir ist es wichtig zu wissen, was in den Lebensmitteln enthalten sind, die ich zu mir nehme. Ich bin kein Fan von künstlichen Zusatzstoffen
  • Ich hab einfach Bock, lass mich in Ruhe

So funktioniert’s

Das Prinzip ist Folgendes: Beim Schneiden von Gemüsen, anstelle die Gemüseabfälle im Kompost zu entsorgen, werden diese in einem Ziploc-Beutel gesammelt und eingefriert. Im Laufe von etwa 1-2 Wochen wird dieser Beutel voll sein.


Der komplette Inhalt des Beutels wird dann in einer Pfanne mit Öl angeschwitzt und anschliessend mit genügend Wasser bedeckt. Das Ganze wird dann mindestens 1 Stunde eingekocht (je länger desto besser) und dann in einen oder mehrere Behälter (je nach Menge) abgesiebt. Zum Schluss leicht (!) salzen (beim Verwenden der Brühe in anderen Gerichten wird es mir sonst erfahrungsgemäss zu schnell zu salzig). Um die Brühe einbisschen aufzupeppen kann man auch noch zusätzliche Zutaten dazugeben, zum Beispiel:

  • Ganze Pfefferkörner
  • Frische Petersilie
  • Ganze Gewürze wie zum Beispiel Senfsamen, Sternanis oder Gewürznelken
  • Getrocknete Pilze (sehr zu empfehlen)
  • Wein (mit Rotwein ergibt es dann eine sehr dunkle Brühe)

Zu beachten

Zu den brauchbaren Gemüseabfällen gehört alles, das noch Stücke vom eigentlichen Gemüse dran hat. Beispielsweise nur die Haut von Zwiebeln bringt nichts und macht die Brühe am Ende nur bitter. Die äusserste Schicht einer Zwiebel die man abnimmt weil sie nicht mehr so frisch aussieht oder weils so einfach besser geht zum schälen, ist ideal hingegen. Ausserdem ist es auch eine tolle Gelegenheit um Gemüse und auch Kräuter die kurz vor dem Verfall im Kühlschrank vor sich hin gammeln aufzubrauchen.

Ich schaue, dass ich die Brühe dann innerhalb von etwa 5 Tagen aufbrauche. Wenn ich weiss, dass das nicht möglich ist, friere ich sie ein. Tipp fürs einfrieren: einfach die Brühe in Eiswürfelformen gefrieren lassen und dann in einen Ziploc-Beutel geben.

Ich brauche die Brühe dann vorallem für folgende Dinge:

Die folgende Liste ist nicht abschliessend und im Internet gibt es bestimmt noch weitere und ausführlichere Auflistungen mit was und was nicht zugebrauchen ist.

  • Karottenenden
  • Pastinakenenden
  • Rinde/Schale/Haut (?) der Knollensellerie
  • Ingwerhaut
  • Stangensellerieenden/spitzen, von den Blätter lieber nicht zu viele
  • Stiele von Kräutern
  • Knoblauchenden
  • Lauchenden und die grüne Spitzen
  • Dasselbe für Frühlingszwiebeln
  • Pilzstämme
  • Okra in kleinen Mengen (kann der Brühe eine vollere Konsistenz geben)
  • Kartoffelschalen
  • Alles aus der Kohl-Familie, dazu gehören zum Beispiel:
    • Broccoli
    • Blumenkohl
    • Wirsing/Wirz
    • Pak Choi
    • etc.
  • Reine Haut der Zwiebeln (ein bisschen ist OK, kann der Brühe eine dunklere Farbe geben)
  • Pepperoni-/Paprikastrunk
  • Tomatenstrunke
Fertige und in Aufbewahrungsbehälter abgefüllte Gemüsebrühe gemacht aus Gemüseabfällen.
Fertige und in Aufbewahrungsbehälter abgefüllte Gemüsebrühe gemacht aus Gemüseabfällen